Mit Freude an juristischer Arbeit: So fanden wir das Praktikumsprogramm im März 2025 bei CMS in Köln und Düsseldorf.
Man hat so seine Vorstellungen vom Alltag in einer Großkanzlei: Endlose Aktenberge, strikte Hierarchien, lange Nächte und die leise Frage, ob alles wirklich so glamourös ist, wie es Serien à la Suits suggerieren.
Doch wie ist es tatsächlich, Teil einer internationalen Großkanzlei zu sein? Statt weiter aus der Distanz zu spekulieren, haben wir im März 2025 die Gelegenheit genutzt, genau das selbst herauszufinden – und im Rahmen des dreiwöchigen Praktikumsprogramms einen authentischen Einblick in die Welt der modernen Rechtsberatung bei CMS Hasche Sigle gewonnen.
Ankommen mit Aussicht: Zwischen Dom-Blick, Düsseldorf und Du-Kultur
Der erste Tag des Programms, der am Standort Köln stattfand, begann mit einem kleinen Orientierungsmarathon. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das mittlere der drei Kranhäuser „Kranhaus 1“ sein soll? Nachdem dieses architektonische Rätsel (Spoiler: es wurde als erstes gebaut) gelöst war, versammelten sich 17 Praktikant:innen aus ganz Deutschland voller Vorfreude und mit mindestens genauso vielen Fragen im Gepäck in den beeindruckenden Räumlichkeiten des Kölner Büros. Nach einer freundlichen Begrüßung und einer kurzen Vorstellung der Kanzlei folgte die Zuteilung in die Teams. Bereits im Bewerbungsprozess konnten wir unsere Interessen angeben, und so fand sich jede:r von uns in einem passenden Rechtsgebiet wieder.
Am Folgetag ging es rheinabwärts am Standort in der Kunststadt Düsseldorf weiter, der mit einem fröhlichen „Bunten Abend“ inklusive kleiner Überraschungen zum weiteren Kennenlernen endete.
Schon beim ersten gemeinsamen Mittagessen in Köln und dem „Bunten Abend“ in Düsseldorf, an denen jeweils die betreuenden Anwält:innen teilnahmen, fiel sofort auf, wie locker und offen der Umgang bei CMS ist. Schnell wurde viel gelacht, der Smalltalk war alles andere als gezwungen – und das „Du“ wurde uns wie selbstverständlich angeboten. Wer vorher Sorge vor steifen Hierarchien hatte, konnte sie spätestens hier getrost ablegen.
Inside CMS: Juristische Vielfalt und Praxisnähe
Das Praktikumsprogramm war abwechslungsreich gestaltet: Drei Tage der Woche arbeiteten wir im Team, während die übrigen zwei Tage dem offiziellen Programm gewidmet waren, das im Wechsel in Köln und Düsseldorf stattfand.
Die Fachvorträge deckten eine beeindruckende Bandbreite juristischer Themen ab: beginnend mit Corporate/M&A über Versicherungs- und Steuerrecht bis hin zu IP, Arbeitsrecht, Legal Tech und Dispute Resolution. Dabei ging es nicht nur um theoretisches Wissen – oft wurden wir in spannende Mandate eingeweiht und bekamen dadurch praxisnahe Einblicke, die man so weder aus Vorlesungen noch aus Lehrbüchern kennt. Nach jedem Vortrag blieb Raum für Rückfragen, Austausch und kleine Diskussionen, auch über das eigentliche Thema hinaus. Viele Referent:innen gaben persönliche Einblicke in ihren Werdegang und erzählten offen von Erfahrungen, Herausforderungen und ihrem Alltag bei CMS. Das machte ihre Beiträge nicht nur lehrreich, sondern auf eine ganz eigene Weise inspirierend.
Besonders spannend war auch der Besuch am Landgericht in Köln. Dort konnten wir nicht nur das Geschehen im Gerichtssaal aus nächster Nähe verfolgen, sondern bekamen auch einen Eindruck davon, wie unterschiedlich sich Anwält:innen im Gericht präsentieren – mal streng und distanziert, mal locker und fast schon unterhaltsam.
Ergänzend zum juristischen Input gab es hilfreiche Karrieretipps. Welche Zusatzqualifikationen lohnen sich wirklich? Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen LL.M. oder eine Promotion? Wie verfasst man eine Bewerbung, die nicht im digitalen Nirvana landet? Fragen, die sich wohl fast jede:r im Laufe des Studiums stellt – bei CMS wurden sie offen, konkret und ehrlich beantwortet.
“Training on the Job”: Mittendrin statt nur dabei
Parallel zum Rahmenprogramm arbeiteten wir die übrige Zeit in unseren jeweiligen Teams mit – je nach Interessenschwerpunkt etwa im Gesellschafts-, Arbeits- oder Öffentlichen Wirtschaftsrecht. Dabei waren wir von Anfang an nicht bloß stille Beobachter:innen, sondern wurden aktiv in die tägliche Arbeit eingebunden.
Unsere Aufgaben waren so vielfältig wie die Rechtsbereiche selbst: Von der Analyse aktueller Rechtsprechung über die Formulierung und Überarbeitung von AGB bis hin zur Erstellung kurzer rechtlicher Einschätzungen oder Recherchen zu konkreten Fragestellungen im Mandat, die teils sogar als erste Grundlage für anwaltliche Schriftsätze oder Mandantenmemos dienten. So bekamen wir ein realistisches Bild davon, wie anspruchsvoll, aber auch wie kreativ juristische Arbeit sein kann, wenn sie direkt auf reale Sachverhalte trifft. Besonders beeindruckt hat uns dabei, dass unsere Mitarbeit spürbar geschätzt wurde – wir hatten nie das Gefühl, nur mit typischer Praktikant:innenbeschäftigung vertröstet zu werden. Im Gegenteil: Unsere Beiträge wurden ernst genommen und fanden ihren praktischen Nutzen.
Während der gesamten Zeit standen uns unsere Mentor:innen jederzeit zur Seite – mit offenem Feedback, hilfreichen Anmerkungen und der Bereitschaft, auch vermeintlich „dumme Fragen“ mit Geduld zu beantworten. Dieser intensive Austausch auf Augenhöhe hat nicht nur zur fachlichen Weiterentwicklung beigetragen, sondern uns auch gezeigt, wie stark das Teamgefühl bei CMS gelebt wird.
Mehr als nur Arbeit: Sushi, Kunst und Altbier
Neben all dem Fachlichen durfte aber natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Unser unangefochtenes Highlight: der Sushi-Kochkurs samt Weinbegleitung. Unter professioneller Anleitung rollten wir Maki, Nigiri & Co. und lernten dabei nicht nur, wie wichtig es ist, den perfekten Reis zu treffen, sondern auch, dass man vermutlich schneller Volljurist:in als Sushi-Meister:in in Japan werden kann.



Anschließend genossen wir unser selbst vorbereitetes Dinner mit dem wohl schönsten Ausblick auf den Kölner Dom bei Sonnenuntergang – ein Moment, den wir alle nicht so schnell vergessen werden. Auch eine Führung mit einem Kunstguide durch eine laufende Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf mit anschließendem Besuch in einem Brauhaus in der Altstadt sorgte für eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag und gab interessanten Input. Diese Erlebnisse stärkten unseren Zusammenhalt und zeigten, dass ein Praktikum mehr sein kann als nur das Abarbeiten von Aufgaben.
Fazit: Ein Praktikum mit Mehrwert
Das Praktikumsprogramms bei CMS war nicht einfach nur ein Einblick in den Kanzleialltag – es war eine intensive, lehrreiche und überraschend abwechslungsreiche Zeit. Wir haben wertvolle juristische Erfahrungen gesammelt, inspirierende Persönlichkeiten kennengelernt und dabei ganz nebenbei festgestellt, dass sich harte Arbeit und Spaß nicht ausschließen müssen.
Wer also glaubt, dass eine Großkanzlei nur aus langen Nächten, strengen Hierarchien und trockener Theorie besteht, sollte sich selbst ein Bild machen. CMS zeigt, dass eine erstklassige Ausbildung und eine offene, kollegiale Kultur Hand in Hand gehen.
Der Beitrag stammt von Aria Sayan und Chiara Koch.