15. Mai 2024
CMS LiveEO EU-Entwaldungsverordnung
Environment and Climate Change (ESG)

CMS startet Kooperation mit Satelliten-Start-Up zur neuen EU-Entwaldungsverordnung 

Eine neue Zusammenarbeit zwischen CMS und LiveEO unterstützt Unternehmen, die Voraussetzungen unter der neuen EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) umzusetzen.

Die Technologie-Partnerschaft zwischen CMS Deutschland und LiveEO verfolgt das Ziel, die Kompetenzen von CMS in das von LiveEO entwickelte Tool zur EUDR zu integrieren und Mandanten und Kunden damit die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung zu erleichtern. 

Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Das war eher zufällig: Wir haben auf unserem CMS-Blog einen Beitrag über die EU-Entwaldungsverordnung, kurz EUDR, veröffentlicht. Darauf ist LiveEO auf uns aufmerksam geworden und hat uns angesprochen. Wir haben ein erstes Kennenlernen vereinbart. In den darauffolgenden Gesprächen haben wir uns dann immer weiter über unsere jeweiligen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der EUDR ausgetauscht. Wir hatten bald das Gefühl, dass wir uns gut ergänzen könnten. Am Ende ist dann daraus unsere Kooperation entstanden.

Wer ist LiveEO?

LiveEO nutzt Erdbeobachtung und KI, um präzise Überwachungslösungen für Infrastrukturen und Umwelt anzubieten, um deren Sicherheit und Resilienz zu erhöhen. Durch den Einsatz innovativer Technologien und künstlicher Intelligenz erschließt LiveEO das volle Potenzial von Satellitendaten, um Organisationen präzise Erkenntnisse zu liefern. Diese Erkenntnisse erhöhen die Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit von Operationen und machen LiveEO zu einem Vorreiter in der Erdbeobachtungsbranche. 

Was ist das Ziel der Zusammenarbeit und welche Vorteile bringt das für beide Seiten?

CMS und LiveEO wollen die Einhaltung der EUDR für Unternehmen vereinfachen. 

LiveEO hat eine Plattform namens TradeAware entwickelt, um die Einhaltung von Vorschriften der EUDR für betroffene Unternehmen zu vereinfachen. Neben der präzisen Erkennung von Entwaldungsereignissen lassen sich über die Plattform zentrale Dokumente hochladen und auswerten sowie Fragebögen zur Sorgfaltspflicht ausfüllen. TradeAware gewährleistet eine sichere Aufbewahrung der Dokumentation und die Erstellung der gesetzlich geforderten Sorgfaltserklärungen, wodurch die Einhaltung der Vorschriften der EUDR für Unternehmen deutlich erleichtert werden kann.

CMS hat bereits für die Entwicklung von TradeAware einen Fragebogen als rechtlichen Beitrag beigesteuert. Insgesamt können CMS und LiveEO damit die juristischen, technischen und administrativen Themen der EUDR aus einer Hand anbieten. Mit dem gemeinsamen Ansatz können Unternehmen die komplexen Anforderungen der EUDR effizient bewältigen.

Welche Rolle spielt CMS in dieser Partnerschaft? Welche Rolle spielt LiveEO in dieser Partnerschaft?

Vereinfacht gesagt: LiveEO bietet die Bewertung von Entwaldungsereignissen und die technische Plattform TradeAware, CMS bietet die notwendige rechtliche Begleitung. So können wir Unternehmen sehr weitgehend Sicherheit für die Erstellung der von der EUDR verlangten Sorgfaltserklärungen (sowie ggf. Anknüpfungspunkte für Abhilfemaßnahmen) bieten.

Wir haben umfassende Erfahrung bei der Risikobewertung für Unternehmen, sei es in Transaktionen oder im Rahmen von anderen Compliance-Anforderungen. Auf dieser Grundlage überprüfen wir die Einhaltung der EUDR-Anforderungen, einschließlich der Sammlung von Informationen, der Risikobewertung und der Maßnahmen zur Risikominderung. Zu den Dienstleistungen von CMS gehören die Bewertung bestehender Compliance-Strategien und – falls erforderlich – Empfehlungen für weitere Maßnahmen. Diese umfassende rechtliche Überprüfung erleichtert die Anpassung an die EUDR-Vorschriften.

Was plant ihr? Was ist bereits erfolgreich umgesetzt worden?

Wir haben bereits mehrere sehr erfolgreiche Webinare angeboten, mit denen wir unsere Mandanten und Kunden über die Anforderungen der EUDR und die mögliche Unterstützung informiert haben. Daraus sind zahlreiche Einzelgespräche mit großen und bedeutenden Unternehmen entstanden. Wir planen weitere Veranstaltungen, intern wie extern und bringen uns bei unseren jeweiligen Mandanten gegenseitig ins Spiel, wenn dies passt. Wir möchten von den Vorteilen unseres Ansatzes überzeugen. Auf dem Rechtsmarkt ist diese Symbiose nach wie vor einzigartig. Konkret verproben derzeit die praktische Funktionsweise unserer Kooperation und der Plattform in Pilotprojekten. 

Wie beschreibt ihr die Zusammenarbeit? Welche Herausforderungen haben sich gestellt und wie habt ihr diese gemeinsam gelöst?

Dialog ist unser Schlüssel zum Erfolg – so funktioniert die Symbiose von Tech und Recht. Wir sind permanent im Austausch. Wir haben alle einen extrem hohen Qualitätsanspruch, die EUDR für betroffene Unternehmen handlebar zu machen. Das kann auch eine Blaupause für weitere Anwendungsfälle dieser Art sein – denn die werden kommen bzw. sind inzwischen schon da: Sorgfalt in der Lieferkette wird immer mehr die Frage nach (technischer) Unterstützung einerseits und (rechtlicher) Bewertung andererseits aufwerfen. Die Herausforderung, die aber gerade für uns so spannend war und ist, ist dabei, die rechtlichen Notwendigkeiten in technische Tools umzusetzen.  

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt – was nehmt ihr daraus mit?

Die EUDR wird von Unternehmen oft gnadenlos unterschätzt – ihr Anwendungsbereich und die potenziellen Folgen stellen das LkSG in den Schatten. Auch ist den wenigsten bewusst, wie viel Vorbereitungszeit nötig ist, um die Anforderungen der EUDR zu erfüllen. Obwohl erst Ende 2024 scharf gestellt, muss jetzt gehandelt werden. Gerade Mittelständler zögern dahingehend noch und wissen nicht, wie sie die Anforderungen umsetzen sollen. Insofern ist das Zeitfenster nicht (mehr) allzu groß. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig informieren und die Bälle zuwerfen. Das erfordert auch viel Absprachen untereinander – z.B. in regelmäßigen Jour fixe.

Inwiefern ist die EUDR auf Seiten von CMS und LiveEO von großer Bedeutung und was beschäftigt die Unternehmen im Zusammenhang mit der Verordnung?

Die EUDR muss im Lichte des European Green Deal und der Ambition eines Beitrags Europas zu nachhaltigem Wirtschaften gesehen werden. Für Unternehmen ist sie Baustein der generellen ESG-Compliance. Sie liegt an der Schnittstelle nachhaltiger Lieferketten und Produkte. Nicht zuletzt wegen der empfindlichen Strafen, die die EUDR im Falle von Verstößen vorsieht, ist es für die betroffenen Unternehmen unbedingt notwendig, sich rechtzeitig mit der Umsetzung der EUDR auseinanderzusetzen.

Tags: CMS Environment and Climate Change (ESG) EU-Entwaldungsverordnung künstliche Intelligenz LiveEO Satelliten