2. Dezember 2014
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Kritik an der Kürzung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF)

In die Debatte um die Kürzung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) tritt keine Ruhe ein. Allianz Deutscher Produzenten fordert die Rücknahme der Kürzungen.

In die Debatte um die Kürzung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) tritt keine Ruhe ein. Nun hat sich die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen zu Wort gemeldet und in einem offenen Brief die Rücknahme der Kürzung gefordert.

Der DFFF ist eine seit dem 1. Januar 2007 bestehende Filmförderung für die Produktion von Kinofilmen in Deutschland. Mit ihr sollte der Produktionsstandort Deutschland aufgewertet werden, was bislang gelungen ist. Seit der Einführung des DFFF wurden über 750 Filme mitfinanziert. Darunter finden sich deutsche Einspielerfolge wie „Fack Ju Göhte“ oder „Schlussmacher″. Der durchschnittliche Marktanteil deutscher Filme ist seit 2007 um 7 Prozent gestiegen.

10 Millionen Euro weniger

Mitte November entschied der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bei seiner sogenannten Bereinigungssitzung, die Mittel des DFFF von 60 Millionen auf 50 Millionen – also um 16,7 Prozent – zu kürzen (2013 hatte der DFFF sogar 70 Millionen zur Verfügung). Die Reduzierung erfolgt trotz Erhöhung des Gesamtetats von Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Diese verteidigte die Senkung des Förderetats. Ursprünglich sei geplant gewesen, den DFFF für das Jahr 2015 auf 30 Millionen Euro zu reduzieren. Im Jahr 2017 sollte die Förderung sogar ganz auslaufen. Nun sei der Fonds nicht mehr in Frage gestellt, was ein klares Bekenntnis zur Wirksamkeit dieses Instruments sei.

Für die Produzentenallianz ist dies ein schwacher Trost.

Deutschland als Filmstandort wird beschädigt

Der DFFF müsse „so schnell wie möglich″ auf den Betrag von 60 Mio. Euro zurückgeführt werden.

Die durch den DFFF entstandenen positiven Effekte, die seit seinem Bestehen zu einer deutlichen Steigerung bei internationaler Konkurrenzfähigkeit, Beschäftigung und Wirtschaftskraft des deutschen Films und des durch ihn bewirkten Steueraufkommens geführt ha[ben], werden dramatisch beschnitten, dem Filmstandort Deutschland entsteht schwerer Schaden.

so die Produzentenallianz in ihrer Erklärung des Vorstands vom 20. November 2014.

Ähnlich äußerte sich auch das Studio Babelsberg in einer Erklärung ihres Vorstandes Christoph Fisser:

Spätestens wenn der DFFF nächstes Jahr ausgeschöpft wird, werden keine internationalen Koproduktionen mehr nach Deutschland kommen. Bereits dieses Jahr hat die Verunsicherung über die Zukunft der Förderung zu Auftragsverlusten geführt.

Bereits Ende Oktober hatten sich mehr als 60 Schauspieler und Regisseure (u. a. Daniel Brühl, Roland Emmerich, Christoph Waltz) in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt und diese aufgefordert, die drohende DFFF-Kürzung noch abzuwenden.

Tags: Allianz Deutscher Produzenten DFFF Filmförderfonds Haushaltsausschuss