9. Juni 2015
Wuppertaler Sicherheitstage
Arbeitsrecht Compliance

Bist Du sicher? Wuppertaler Sicherheitstage

Der Mensch sehnt sich nach Sicherheit in allen Lebenslagen. Auf den 3. Wuppertaler Sicherheitstagen wurden unterschiedlichste Aspekte beleuchtet.

Seit 40 Jahren gibt es den Studiengang Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal. Anlässlich dieses Jubiläums fanden am 28. Mai 2015 auf dem Campus die 3. Wuppertaler Sicherheitstage mit einem Symposium statt.

Die teilnehmenden Spezialisten aus Wissenschaft und Praxis erlebten einen weit gespannten Themenbogen, angefangen vom Eröffnungsvortrag über „Arbeit und betriebliche Arbeitspolitik im gesellschaftlichen Umbruch„, der ganz besonders von der Industrie 4.0 geprägt werden wird. Immerhin werden die Folgen zurzeit von mehreren Ministerien (Arbeit,  Bildung & Forschung, Wirtschaft) untersucht. Auch wenn die Industrie 4.0 nicht auf eine menschenleere Fabrik hinauslaufen wird, werden viele Routinetätigkeiten entfallen, neue Formen der Kommunikation und Kooperation entstehen und die Anforderungen an die Mitarbeiter sich erheblich ändern. Für das Recruiting stellt sich damit natürlich die Frage, welcher Bewerber und welcher Mitarbeiter wird diesen Weg mitgehen?

Anforderung an die Arbeit auf dem Weg zur Industrie 4.0

Wichtige Anhaltspunkte für Anforderung an die Arbeit der Zukunft gab der Vortrag „Smart Factory – menschengerechte Produkte- und Arbeitsgestaltung auf dem Weg zur Industrie 4.0?„. Wo sich die Arbeit und deren Umfeld ändert, muss die Arbeitsgestaltung mithalten. Inwieweit vertragliche Theorie und gelebte Praxis schon heute deutlich voneinander abweichen zeigen z.B. von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) veröffentlichte Grafiken.

Dass die technische Zuverlässigkeit natürlich auch ganz andere Ausprägungen hat, zeigte der Vortrag zur „Sicherheitsbewertung von autonomen Fahrzeugen„; die deutsche Automobilwirtschaft will hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Wie sieht hierbei die Sicherheit ohne den Risikofaktor „Mensch″ aus? Hier tun sich auch bei der Funktionsweise zahlreiche rechtliche Fragen auf, die noch geklärt werden müssen.

Das Thema „Big Data – Risikoanalytik und Informationssicherheit bei technisch komplexen Produkten in der Nutzungsphase″ machte noch einmal deutlich, wie Big Data den Umgang mit Daten verändert hat und was diese Entwicklung für Unternehmen und den Einzelnen bedeutet.

In die Welt der Sicherheitstheorie ging der Vortrag „Brücken zwischen Safety und Security″ mit dem Ruf nach wissenschaftlicher Grundlagenforschung zum Sicherheitsbegriff selbst. Es folgten Vorträge mit – auf den ersten Blick – äußerst unterschiedliche Themen: nämlich „Ursachen, Gefahrenabwehr und Prävention von Amokläufen″ und „Risikolage und Bestandsaufnahme der Präventionskonzepte gegen Pandemien„. Beide Vorträge verdeutlichten, wie unterschiedlich und doch ähnlich die Anforderungen an Sicherheitskonzepte gegen Amoktaten oder Pandemien sein können. Die Praxis tut gut daran, ihre Sicherheitskonzepte immer wieder durchzuspielen und den Ernstfall zu testen.

Am Ende der Veranstaltung ist eins sicher: Sicherheit muss immer wieder neu durchdacht werden. Für Unternehmen und ihre Compliance-Abteilungen gibt es auch in absehbarer Zeit eine Themenvielfalt, bei der Nichtstun gefährlich ist.

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