27. April 2015
Handshake
Dispute Resolution

Deutschland unter den Top-5 der bevorzugten Länder für Schiedsverfahren in der EU

Auf 308 Seiten analysiert eine Studie die Schiedsgerichtsbarkeit. Die Schiedsgerichtsbarkeit in der Europäischen Union ist bislang überwiegend regional.

Auf insgesamt 308 Seiten analysiert eine Studie die Schiedsgerichtsbarkeit und die ihr zugrundeliegenden Regelungen in der Europäischen Union und der Schweiz und kommt dabei zum Ergebnis, dass die Schiedsgerichtsbarkeit in der Europäischen Union bislang überwiegend regional und nicht transnational ist.

Am 23. Februar 2015 wurde die Studie im Rahmen der Sitzung des Rechtsausschusses des Europäischen Parlaments unter dem Titel „Legal Instruments and Practice of Arbitration in the EU″ zur Schiedsgerichtsbarkeit in der Europäischen Union und in der Schweiz vorgelegt.

Die Studie wurde vom Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments in Auftrag gegeben.

Anhaltend guten Ruf des deutschen Rechts und seiner Praktiker

Seitdem das UNCITRAL-Modellgesetz im Jahre 1998 übernommen worden sei, habe sich Deutschland im internationalen Bereich zu einer der führenden Schiedsnationen entwickelt. Dies hat dazu geführt, dass Deutschland mittlerweile auf Platz 5 der bevorzugten Länder für den Ort eines Schiedsverfahrens eingeordnet wird.

Im Vergleich zu ausländischen Rechtsordnungen wird das deutsche Recht von Praktikern als vergleichsweise freundlich für Schiedsverfahren eingestuft.

Im Hinblick auf die Wahl von Deutschland als Schiedsort wird erläutert, dass trotz der wachsenden internationalen Anerkennung der deutschen Schiedsgerichtsbarkeit die meisten Fälle gleichwohl bisher nationaler Natur seien. Der Anteil an innerstaatlichen Rechtsstreitigkeiten an Streitigkeiten nach der DIS-Schiedsordnung hat im vergangenen Jahr 64 % betragen.

Weiterhin positive Entwicklung zu erwarten

Gleichwohl kommt die Studie zum Ergebnis, dass sich die deutsche Schiedsgerichtsbarkeit im internationalen Bereich weiter positiv entwickeln wird. Für die Praxis bedeutet dies, dass in Zukunft wohl mit einer steigenden Anzahl von DIS-Schiedsverfahren mit internationalem Hintergrund zu rechnen ist.

Tags: Europäische Union Europäisches Parlament schiedsverfahren Studie UNCITRAL