2. August 2012
Kanzleialltag

Spiel’s noch einmal

Nach vielen und langen, aber konstruktiven Verhandlungsrunden ist der Vertrag mit der Gegenseite ausgehandelt. Alle Verpflichtungen aus dem Vertrag sind auch schon erfüllt. So weit, so gut. Jetzt diesen Fall also ad acta legen? Oder nicht doch noch einmal bei der gegnerischen Kollegin anrufen? Die Kollegin war für eine schnelle Abstimmung zwischendurch per Telefon immer zu haben und ließ die Warteschleife nicht einmal zur „Kurzparkzone″ werden. Eigentlich nahm die Kollegin der Warteschleife jegliche Daseinsberechtigung: Über ein paar Takte Warteschleife-Musik kam man nie hinaus.

Und das, obwohl die Warteschleife-Musik so wunderbar entspannend und belebend zugleich war: Schon ein paar Töne – und das Büro wandelte sich in eine Lounge, das stille Wasser auf dem Schreibtisch in einen Caipirinha und die Zehen wippten neben den von den Füßen gestreiften Pumps. Eine ganz kleine Flucht aus dem Alltag, bis mit der Kollegin wieder über einzelne Klauseln verhandelt wurde.

Nachdem der Fall nun abgeschlossen ist, gibt es keinen Grund mehr für einen Anruf bei der Kollegin. Sich einfach so in die Warteschleife der Kanzlei verbinden zu lassen, dürfte befremdlich wirken. Also muss ein neuer Fall her, an dem auch die Gegenseite beteiligt ist. Und dann wird mit dem Diktiergerät die Warteschleife mitgeschnitten, um für Sommerabende im Büro endlich die richtige Hintergrundmusik zu haben…

Hier geht es übrigens zur Geschichte unserer Warteschleifenmusik.

Tags: Kollegen Musik Telefon Warteschleife